Die Darstellung von Felsen in einer Modellbahn nach Schweizer Vorbild liegt in der Natur der Sache. Die Möglichkeit der Nachbildung der Felsen ist vielfältig, so wie im Vorbild auch. Vielerlei Formen, Strukturen und Farben trifft man bei seinen Wanderungen an.
Da mehrere Flächen mit Felsen dargestellt werden sollen wurde fleißig passender Gips angerührt und vergossen (zum Leidwesen meiner Frau, da ich hierzu Teile Ihres Hauswirtschaftsraumes in Beschlag nahm). Hierbei kamen die bekannten Woodland Gießformen zum Einsatz. Nach dem dritten Einsatz und dem Schichten der Abgüsse stellte sich mir die Frage der „Gleichförmigkeit“ in der Wiedergabe. Auch wie ich dieses Rohmaterial von Fels einbinden kann und die Übergänge zu verarbeiten sind. Da kann man die Felsen auch aus einem Vollmaterial herausarbeiten, war einer meiner Gedanken. Aber genau vor dieser Arbeit scheue ich mich. Weiß ich nicht wie ich hier mit dem passenden Werkzeug umzugehen habe. Da lagen sie nun, die Felsabgüsse, doch eine Zufriedenheit stellte sich nicht ein.
Seit Jahren möchte mich ein Modellbahnkollege vor Weihnachten besuchen …. Nur welches Jahr war gemeint? Es sollte das Jahr 2012 sein. Rechtzeitig vor Weihnachten, im März, war es dann soweit einen gemeinsamen Termin zu finden. Lange fachsimpelten wir über mancherlei Themen zur Modellbahn, passenden Steuerungen und das Vorbild, sowie über den frischen Käsekuchen und dessen Zubereitung beim Kaffee. Hierzu hüllte ich mich in Schweigen, ist es nicht mein Fachgebiet. So kam auch meine Armada an Felsabgüssen an die Reihe, meine Sichtweise der weiteren Verarbeitung und meine Zweifel hierzu immer von der gleichen Form Abgüsse herzustellen. Mir die Erfahrung und das Wissen fehlen eigene Silikon-Gießformen zu erstellen. Kam doch im weiteren Gespräch die Information bei mir an, dass man Felsen auch mit einer Alufolie gießen kann.
Dieser Gedanke löste eine Begeisterung in mir aus. Wie sollte dies gehen und wie könnte ein Ergebnis aussehen?
Fand ich doch im „Backschrank“ meiner Frau eine Folie, welche geeignet schien.
Wie war dies: zerknüllen und „Felsstruktur“ erzeugen und anschließend in eine gießbare Grundform (mit Rand) bringen. Gips anrühren und ab in die Alufolienform. Selbstverständlich war die Form für
die angemachte Menge zu groß …. Oder anders herum, je nach Sichtweise. Dies ist nicht störend, füllt man halt nur so viel wie die Masse reicht. Ist die „Alufolienform“ doch schnell anpassbar.
Einen Tag trocknen lassen und anschließend die Alufolie abgezogen. Hierbei ist damit zu rechnen, dass die Form reißt und entsorgt werden muss. Für den ersten spontanen Versuch ist das Ergebnis
brauchbar. Eine endgültige Wertung ist erst mit passender farblicher Behandlung sinnvoll.
Sogleich wurde ein weiterer Versuch gestartet und erfolgreich umgesetzt. Dieses Mal passten Grundform und Materialmenge Gips zusammen. Wiederum 24 Stunden härten lassen und dann die Gießform abziehen. Auch dieses Ergebnis sieht brauchbar aus.
Ein wesentlicher Unterschied zu den industriell gefertigten Gießformen ist die Struktur der Oberfläche des Felsen, welche in den Woodlandformen natürlicher ist. Aus der Alufolie kommt es doch eher glatt daher. In ausgehärtetem Zustand schlechter nachzuarbeiten. Interessant ist es einmal zu testen wie es sich verhält früher zu lösen und mit einem harten Pinsel feinere Strukturen einzubringen.
Stelle ich mir gerade die Frage ob es möglich ist eine etwas dickere Backfolie über einen Stein zu formen und dessen Kontur abzunehmen um anschließend mit Gips auszugießen? Sollte ich mal versuchen um zu sehen in wie weit die feineren Strukturen mit übernommen werden.