Persönliches zum Spielbahner:

 


Einstieg:
Seit nun mehr als 5 Jahrzehnten bin ich dem Hobby Modellbahn verschrieben. Begonnen hat es 1965 mit einem Oval, einer V200 und diversen Wagen von Märklin. Im Lauf der Jahre wuchs dies zu einer räumlich begrenzten Spielanlage heran und durfte zur Weihnachtszeit aktiviert werden. Der fehlende Platz brachte nach Einführung der Spur N die Gedanken und das Handeln in diese Richtung zaghaft mit einem kleinen Kreis zu beginnen. Mein damaliger Händler (ein Optiker) führte die Marke Trix und damit war das bevorzugte Schienenmaterial Minitrix. Und so wurde im ersten Jahrzehnt das Taschengeld, die Weihnachts- und Geburtstagswünsche sowie das als Ferienjober erarbeitete Geld in zwei Spurgrößen geteilt.

 

 

 

Die ersten Jahre:

 

In den ersten Jahren wurde zur Weihnachtszeit von meinem Paten eine Anlage erstellt. Die Größe war etwa 2,00 x 1,20 Meter. Schön gestaltet mit Bahnhof, Berg und Tunnel. Für mich bis heute in tiefer Erinnerung und ein Kunstwerk. Brachte schon zu dieser Zeit die Erkenntnis, dass die Landschaft schön ist aber nicht meinen Fähigkeiten der Umsetzung entspricht. Viel mehr hat mich in den Bann gezogen wie dies alles angeschlossen ist, wie die Weichen und Signale schalten, wie man einen fehlerfreien und automatischen Zugbetrieb gestalten kann. Dies war für mich Modellbahn, die Faszination.

 

Oftmals habe ich meine markierten Märklin-Sachen genommen und bin zu einem in der Nachbarschaft wohnenden Freund gegangen. Dort hatten wir die Möglichkeit im Bühnenraum gemeinsam eine große Märklin-Bodenanlage zu bauen. Ebenso unvergessliche Jahre. Leider verloren wir uns nach den gemeinsamen Lehrjahren aus den Augen.


Mein Schwerpunkt verlagerte mit den Jahren zunehmend vom Maßstab H0 in Richtung N. Alle möglichen Varianten von Anlagen wurden geplant, gebaut, umgebaut, ergänzt und damit gespielt. Immer stand die Technik und das machbare im Vordergrund. Selten gab es eine passende Landschaft oder Fragmente dazu. Mein Ziel war es, dass die Züge automatisch fahren und ich den Betrieb mit den Augen genießen kann. So wurden alle mir möglichen Varianten der Technik versucht. Mit Schaltgleisen und Relais, mit Reed-Kontakten und Relais. Lauer Blocksteuerung und Schattenbahnhofsteuerung. Alle damals verfügbaren Roco-Komponenten. Viele Jahre zogen ins Land. Funktioniert hat alles, doch nichts entsprach meinen Vorstellungen, welche ich mit 16 Jahren im Sinn hatte und in den folgenden Jahren versuchte umzusetzen.

 

 

 

Entscheidung Spielbahner zu sein:

 

Ja, es war eine Entscheidung. Eine Entscheidung zu seinem Hobby zu stehen und dies nicht zu verleugnen oder zu verniedlichen.

 

Nun, im Alter zwischen 15 und 20 Jahren gibt es weitaus mehr im Leben zu entdecken als das Hobby Modellbahn. Das andere Geschlecht kommt ins Spiel, der Führerschein wird gemacht, ein Auto ist zu finanzieren und unterhalten und mit den Freunden diverse Unternehmungen gestalten.

 

Und, die spitzen Bemerkungen im Freundeskreis, dass man noch mit „der Eisenbahn“ spielt war schwer zu ertragen. Bis zu jenem Freitagabend.

Einen vergnüglichen Abend schlossen wir in meiner Junggesellenbude ab. Meine Kumpels schickte ich ins Zimmer um selbst noch etwas Trinkbares zu organisieren. Im Zimmer angekommen hatten sich meine mich sonst triezenden Kumpels über die N-Spielbahn hergemacht und spielten vergnüglich den Rest der Nacht daran. Ich musste sehr breit grinsen und hatte fortan kein Problem damit Spielbahner zu sein.

 

 

 

Anekdote:

 

 

 

 

Tja, Spielbahner: wie erzählte meine Mutter viele Jahre später, dass wir Ende der 50-ziger Jahre zur Weihnachtszeit in Stuttgart einkaufen waren. Die Königstraße war damals noch keine Fußgängerzone und in einschlägigen Geschäften waren im Schaufenster Schauanlagen ausgestellt. Davon wollte ich mich nicht losreißen. Sprichwörtlich hat meine Mutter mich stehen lassen und die Einkäufe getätigt. Stunden später auf dem Rückweg zum Hauptbahnhof hat sie mich eingesammelt. Und ich stand noch ebenso fasziniert an derselben Stelle, die Bahn bewundernd wie sie Ihre Kreise zog und wollte nicht nach Hause. Ja, diese Faszination des Betrachtens ist bis heute bestehen geblieben.

 

 

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