Damit ein neues Triebfahrzeug in der Steuerungssoftware MES verwendet werden kann muss es zuvor kalibriert/ eingestellt werden. Dies bedeutet, dass die Lokomotive auf eine der 10 vorhandenen Motorkurven eigemessen werden muss.
Im Entwicklungsstadium der MES im Jahr 1985 war Selectrix das einzige System, welches bereits eine Lastregelung hatte. Dies veranlasste den Entwickler die MES ausschließlich auf das Selectrixformat auszurichten. Ist das System doch ein Echtzeitprogramm (Zeit/Weg). Bedeutet, dass das Programm ständig errechnet, wo sich der Zug im Gleisabschnitt befindet. So kann die Zugeinheit zielgenau vor dem Signal abgebremst werden und machte die Lastregelung zur Voraussetzung.
Mit der Entwicklung des RMX-Systems können nun auch Lokomotiven im Format DCC angesprochen und
eingesetzt werden. Die RMX-PC-Zentrale „übersetzt“ die von der MES kommenden SX-Befehle und gibt es als DCC-Befehl an den Lokdecoder weiter.
In der
Grundprogrammierung ist der ESU-Lokdecoder auf die „Dreipunktgeschwindigkeit“ eingestellt. Diese erfolgt über:
CV2 = Anfahrspannung
CV5 =
Höchstgeschwindigkeit
ergibt eine lineare Geschwindigkeitslinie, welche mit dem
CV6 = Mittengeschwindigkeit
unterbrochen / geknickt werden kann.
Diese Art von Geschwindigkeitssteigerung ist in der MES nie ein Thema gewesen und somit gibt es keine Motorkurve, die dieser Charakteristik entspricht.
Damit der Lokdecoder kalibriert werden kann ist dieser auf die Verwendung der
Geschwindigkeitskennlinie umzustellen. Dies erfolgt im CV29 = Konfigurationsregister. Damit werden die CVs 67 – 94 aktiviert und damit können die Fahrstufen 1 – 28 einzeln eingestellt
werden.
Zusätzlich kann man in diesem CV festlegen, ob man mit einer kurzen oder langen Adresse fährt.
Nachwort:
Dutzende Versuche
mit der „Dreipunktgeschwindigkeit“ wurden ausgeführt und die erhaltenen Kalibrierungswerte übernommen. Das Fahrverhalten auf der Anlage war nicht zufriedenstellend. Es konnte immer nur ein
Fahrbereich zufriedenstellend eingestellt werden. Die beiden anderen Bereiche liefen völlig aus dem Ruder. Damit machte der Einsatz der Lokomotiven keinen Spaß brachten jedoch jede Menge
„Erfahrungswerte“.
Erst eine Umstellung auf die individuelle Geschwindigkeitsregelung der CVs 67 – 94 brachten den gewünschten
Effekt.